Haarmasche Stricken

Haarmasche Stricken
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Ein grosses Sortiment an Wollen und Nadeln bietet sehr viele Möglichkeiten, kann aber auch überfordern. Ganz oft schickt ihr uns Anfragen welche Nadeln ihr wofür verwenden sollt. Auch erfahrene Stricker*innen melden sich regelmässig bei uns, da unser Hobby ein sich stetig wandelndes ist, und immer mal wieder neue Nadelarten und Materialien dazukommen.


Bei yarni ist es uns wichtig, euch so viele Tipps, Tricks und Informationen über unsere Produkte mitzugeben, wie wir nur können. Deswegen starten wir hiermit eine Blog-Serie, bei der wir euch alles über die Auswahl von Wolle und Nadel mitgeben, was wir können. Hier im ersten Teil behandeln wir das Thema von der Wolle ausgehend. Natürlich ist die Wahl der richtigen Nadel letztendlich subjektiv. Wir haben jedoch trotzdem einige Tipps und Gedanken hier gesammelt, falls ihr euch fragt: “Mit welcher Wolle nutze ich welche Nadeln?” In diesem Blog fokussieren wir auf Stricknadeln, jedoch sind manche Aspekte auch für Häkelnadeln relevant, aber wir werden auch noch zu Häkelnadeln Beiträge schreiben.
Wer nur schnell nachlesen will, welche unserer Nadeln ich am meisten empfehle, springt gleich zum Absatz “Chiaras Liebling”.

Welche Nadelarten gibt es überhaupt?

Zuerst braucht es einen kurzen Überblick darüber, welche Arten von Stricknadeln es überhaupt gibt, damit du weisst wovon die Rede ist. Grob unterteilen wir hier in Jackenstricknadeln, Rundstricknadeln und Nadelspiele (Strumpfstricknadeln).

Nadelspiel von Lantern Moon

Schritt 1

Jackenstricknadeln

Unter Jackenstricknadeln zählen gerade Stricknadeln, von denen man jeweils 2 Stück hat und am hinteren Ende jeweils noch eine Art Maschenstopper oder Verdickung zum sichern der Maschen haben. Sie sind also die Stricknadeln, an die man am häufigsten denkt, wenn man sich Stricknadeln vorstellt. Früher waren dies die gängigsten Stricknadeln, selbst für sehr breite Projekte. Die Nadeln gibt es in verschiednen Längen, so dass man je nach Grösse des Projektes variieren kann. Gerade jedoch bei sehr breiten Projekten, kann das hantieren einer sehr langen Nadel schnell die Gelenke ermüden und sie sind generell sehr unpraktisch zu verstauen oder mitzunehmen. Deswegen werden sie heute meist nur noch für schmalere Projekte in kürzeren Ausführungen verwendet und bei sehr breiten Projekten wird nun häufig zu Rundstricknadeln gegriffen. Jackenstricknadeln sind mit der Länge der gesamten Nadel und dann mit der Nadelstärke bezeichnet, also z.B. “20cm/4mm” oder “20/4”.

Schritt 2

Rundstricknadeln

Rundstricknadeln sind die heute am weitesten verbreiteten Stricknadeln, da sie speziell in einem Set von auswechselbaren Rundstricknadeln enorm praktisch sind. Aber selbst feste Rundstricknadeln machen das Stricken bei grossen Projekten weitaus leichter, da man zwischen den Nadeln nur ein Seil hat, welches sich biegen lässt und weniger Gewicht hat, als eine lange Nadel. Diese Nadeln sind jeweils mit der Länge der gesamten Rundstricknadel von Spitze zu Spitze und dann mit der Nadelstärke bezeichnet, also z.B. “80cm/3.5mm” oder “80/3.5”.

Bei den auswechselbaren Nadelsets und einzelnen auswechselbaren Nadeln, ist jeweils zusätzlich zur Nadelstärke die Länge der Nadel angegeben. Wenn man die auswechselbaren Nadeln mit den Seilen des gleichen Herstellers verwendet, so bezeichnet die Seillänge wiederum die Gesamtlänge von Spitze zu Spitze. Kombiniert man jedoch Nadeln und Seile von unterschiedlichen Herstellern, kann dies etwas abweichen, was jedoch nicht schlimm ist. Man sollte lediglich unter einer Seillänge von 60cm beachten, dass die Nadeln kürzer sind, ca. 10cm oder weniger, da sonst das Seil zu kurz ist um mit den Nadeln zu stricken

Welche Nadeln also zu welcher Wolle?

Die Art der oben genannten Nadeln, die du für dein Projekt brauchst, ist meistens von der Art des Projektes vorgegeben, respektive in einer Strickanleitung angegeben. Am besten hältst du dich hier an die Anleitung, die du nachstrickst. Da jeweils das Material der Nadel aber nicht erklärt wird, wollen wir damit nun helfen.
Grundsätzlich gibt es alle drei Nadelarten jeweils in Holz, Metall und Kunststoff. Dies spielt beim Stricken insofern eine Rolle, als dass wegen der Oberflächenstruktur und der Gleitfähigkeit der Nadeln und Wolle zusammen, das Strickerlebnis angenehm oder mühsam sein kann. Wenn z.B. eine sehr glatte Rolle mit einer Alu Nadel gestrickt wird, dann können die Maschen schnell mal ab der Nadel rutschen und es braucht mehr Kraft in den Händen alles festzuhalten. Deshalb unterteilen wir unsere Empfehlungen gemäss diesen drei Materialkategorien.

Holz

Holznadeln sind nicht nur sehr hübsch, sie bringen auch viele Vorteile mit sich. Da Holz Wärme speichert, sind dies die angenehmsten Nadeln um in kalten Temperaturen zu stricken. Zudem ist die Verletzungsgefahr bei Lace-Nadeln hier tiefer, als wenn sie aus Metall wären.

Jackenstricknadel Bambus Kurz 397 von Lang Yarns

Wenn jedoch mit sehr kleinen Nadelstärken gestrickt wird, dann muss man bei Holznadeln vorsichtig sein, da diese brechen können. Deshalb sollte man eher unter 4mm zu Metallnadeln greifen, wenn man bereits weiss dass man viel Spannung in den Händen hat beim Stricken. Ich persönlich stricke ab 3mm mit Holznadeln, achte mich aber bei 3 – 4 mm Nadeln stark darauf, dass ich nicht zu viel Druck auf die Nadeln setze. Zudem nehme ich es locker, wenn mal eine bricht. Ansonsten fühlen sich Holznadeln definitiv am allerbesten in den Händen an.
Holznadeln sind je nach Material und Lackierung/Finish verschieden gleitfähig. Wir unterscheiden zwischen raueren Oberflächen und glatten.

Raue Oberflächen

Bambusnadeln, Olivenholznadeln und nicht lackierte Holznadeln rutschen meist am wenigsten.
Die Vorteile hier sind, dass Anfänger*innen so die Maschen weniger leicht herausfallen, dass bei Nadelspielen die Maschen nicht immer ganz in der Mitte sein müssen, damit sie nicht abrutschen und ganz glatte Wollen etwas Reibung von der Nadel erhalten, so dass man nicht Kraft aufwenden muss, um sie auf den Nadeln zu halten. Hier ein paar Beispiele solcher Nadeln.

Damit stricken lassen sich besonders fluffige Wollen sehr angenehm. Diese sind oftmals wegen den feinen abstehenden Härchen sehr gleitfähig. Zu diesen Arten von Wolle gehören Wollen, bei denen Haarfasern durch einen Kernfaden geblasen oder gezogen sind, so dass sie sehr voluminös werden, wie es bei folgenden der Fall ist. Eine Holznadel hilft hier, dass die Reibung ideal ist um nichts fallen zu lassen und schön regelmässig stricken zu können.

About Author
Chiara ist unsere in-house Strick- und Häkelexpertin. Als überzeugte yarni-Kundin gestartet, leitet sie heute alles Inhaltliche bei uns im Shop. Von Sortimentauswahl, über Maschenprobenvideos hin bis zum aktiven Austausch mit der Community und deren Interessen, ist ihre kreative Vision überall vertreten.

Seit 2022 ist sie zudem auf Social Media mit ihrem eigenen Projekt, CraftyChiara, unterwegs.
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